Es gibt in Island unzählige Pferdefarmen rund um die Insel. Es leben ca. 78'000 Pferde in Island. Nach den Schafen das Tier mit der höchsten Population im Land. Somit ist klar, dass wohl jeder auf seiner Islandreise in Kontakt mit den wundervollen Pferden kommt. Es gibt ein breites Angebot an Reittouren. Von kurzen Ausritten (1-4 h), über Tagesritte bis zu Mehrtagestouren. So kommen sowohl Nichtreiter oder Reitanfänger wie auch Fortgeschrittene Reiter auf ihre Kosten. Auf den Mehrtagestouren wird die Reitgruppe meist von einer freilaufenden Herde begleitet. Dies ermöglicht während der Tour die Pferde zu wechseln und ist gleichzeitig ein unbeschreibliches Erlebnis, welches es wohl sonst so nirgends auf der Welt gibt.
Salome Litke
Reiseexpertin«Ich bin schon seit Kind leidenschaftliche Reiterin. Auf meiner ersten Reise nach Island, haben mich die Islandpferde komplett in ihre Bann gezogen. In der Zwischenzeit bin ich stolze Besitzerin eines Islandpferdes. Die unberührte, weite Landschaft auf dem Pferderücken zu erleben, ist für mich die schönste Art Island zu bereisen.»
Das Islandpferd
- Herkunft: Island
- Verbreitung: Europaweit, Nordamerika
- Stockmass: 130-145 cm
- Farben: alle Farben, ausser Tigerschecken
Das Islandpferd ist weltweit bekannt für seinen einzigartigen Charakter. Die Pferde sind freundlich, einsatzfreudig, intelligent, schnell lernend, unkompliziert, kooperativ, aber auch kraftvoll und zeigen viel Arbeitsbereitschaft. Die Islandpferde waren die wichtigsten Helfer bei der Besiedlung der Insel und haben diese Rolle über die Jahrhunderte treu erfüllt. Ohne Strassen, bei grossen Entfernungen und auf unwegsamen Gelände wurden die Pferde genutzt, um Waren, den Briefträger oder Arzt zu transportieren. Obwohl sich ihre Rolle etwas verändert hat, sind sie nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der isländischen Kultur. Die Pferde passen sich dem Niveau des Reiters an. So kann ein Pferd gleichzeitig das Sportpferd des Vaters sein und der treue Begleiter des Kindes auf Ausritten.
Gangarten
Die Islandpferde sind eine sogenannte "Gangpferde"- Rasse. Das bedeutet, dass sie neben den Gangarten Schritt, Trab und Galopp, die alle Pferde können, zwei weitere Gangarten beherrschen. Tölt; ist eine Vier-Takt-Lateralgangart, für die das Islandpferd berühmt ist. Sie ermöglicht dem Reiter ein erschütterungsfreies Reiten, da es kein Federn zwischen den Schritten wie beim Trab oder Galopp gibt. Das Tempo ist sehr variabel, von sehr langsam bis sehr schnell. Der Rennpass; auch fliegender Pass genannt, ist die "fünfte Gangart" des Islandpferdes. Der Pass ist ein Zwei-Takt mit lateraler Fussfolge und einer Flugphase. Der Rennpass wird nur über kurze Distanzen von üblicherweise 100-250 Meter geritten. Diese beiden zusätzlichen Gangarten sind naturgemäss und neugeborene Fohlen zeigen sie häufig von Anfang an. Die meisten Islandpferde sind "Fünfgänger", verfügen also über alle fünf Gangarten. Einige werden als "Viergänger" eingestuft. Ihnen fehlt der Rennpass.
Reiten in Island
Ausrüstung
Regenhosen und Jacken sowie Helm können ausgeliehen werden. Reithosen, Jacken, Mützen müssen mind. 40° Grad gewaschen oder chemisch gereinigt werden. Reitschuhe sowie Helm müssen mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden (erhältlich in Apotheken und Drogerien). Es ist nicht erlaubt Lederreitstiefel, Lederchaps, Wachsmäntel und Reithosen mit Echtlederbesatz zu importieren. Ein Land wie Island, in dem viele ansteckende Krankheiten wie z.B. Tollwut, Influenza und Maul- und Klauenseuche unbekannt sind, hat Grund zur Vorsorge. Tragen auch Sie durch Ihr rücksichtsvolles Verhalten dazu bei, die isländische Natur zu schützen!
Reiten mit freilaufender Herde
- Reiterfahrung im anspruchsvollen Gelände erforderlich (Schweiz: mindestens Niveau Brevet I, Deutschland: mindestens Reitabzeichen)
- Die Verantwortung für sicheres Reiten liegt bei den Guides, die Anweisungen des Guides müssen immer beachtet werden. Eine Missachtung der Anweisungen kann zur Gefahr für die ganze Gruppe werden
- Es wird mit tiefen und nahe beieinanderliegenden Händen geritten
- Beine sind parallel zum Pferd und geben gleichmässigen Druck in den Steigbügel, es darf unter keinen Umständen geklammert werden
- Pferde werden mit “hoooo” stimmlich verlangsamt und nicht mit “brrrr”
- Beim Reiten im schwierigen Gelände, insbesondere über Steine, Abhänge und bei Flussdurchquerungen, Pferd freilaufen lassen und nicht stören
- Fotografieren auf dem Pferd: nur bei wirklich ruhigen Pferden! (auf eigene Verantwortung)
- Die Natur und die Gegebenheiten bestimmen in Island die Zeit und den Tagesplan. Stress und Hektik sind bei der Arbeit mit Pferden störend
Wir setzen uns für Tierschutz ein
Uns ist es wichtig, dass alle Begegnungen mit Tieren auf unseren Reisen immer respektvoll, artgerecht und mit dem Tierwohl im Sinn verlaufen. Deswegen engagieren wir uns mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm KONTIKI2030 gezielt für verantwortungsvolles Reisen und den Tierschutz im Norden. Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir dafür, dass wir hohe Tierwohlstandards setzen. Seit 2019 haben wir hierfür eine konzerneigene Tierschutzrichtlinie. Zusätzlich arbeiten wir mit Partnern und Experten an spezifischen Projekten und Richtlinien für Tiere, welche besonders vom Tourismus betroffen sind, wie Huskys, Wale und Islandpferde.