Island faszinierte mich bereits als Kind und es war mein Traum, die Insel entdecken zu dürfen. Seit 2015 bin ich nun fast jährlich im Winter oder Sommer auf die Insel aus Feuer und Eis. Die letzte Reise führte mich und meinen Freund ins Hochland - atemberaubend schön und irrsinnig faszinierend! Aber lest selber...
Ankunft in Island und das Goldene Dreieck
Am Samstag, 21.07.2018 geht es endlich wieder nach Island. Ich kann es kaum erwarten und sitze schon ungeduldig im Flugzeug. In ca. 4h landet das Edelweiss Flugzeug endlich in Keflavík...und wie erwartet, werden wir mit Regen begrüsst. Nichtsdestotrotz fühle ich mich schon wie zu Hause. Mit dem Shuttle-Service geht es vom Flughafen zur Camper-Mietstation. Das erste Mal machen wir Ferien mit dem Camper und sind gespannt, wie denn eigentlich so ein Camper von innen aussieht. Wir erhalten eine ausführliche Instruktion, wie man den Camper nachtbereit macht, wie die Küche funktioniert und wo es welche Campings gibt. Unglaublich, wie geschickt die Fächli und Schubladen platziert sind, so dass tatsächlich all unser Gepäck im hinteren Teil Platz findet. Die Koffer schmeissen wir auf die Rückbank und dann geht es los: ab zum Goldenen Dreieck. Obwohl ich bis jetzt bei jeder meiner Islandreisen dort war, zieht es mich trotzdem jedes Mal von Neuem an.
Das Tosen des Gullfoss, das Warten auf das Speien vom Geysir und die tektonischen Platten im Þingvellir Nationalpark: ein freudig kribbeliges Gefühlt durchfährt mich nur schon beim Gedanken daran. Wir haben Glück und der Geysir Strokkur zeigt sich von seiner besten Seite und pustet unzählige Male, so dass es auch wir schaffen, ein schönes Foto zu machen. Uns hat es dann aber doch etwas zu viele Touristen und nach einer Kaffeepause fahren wir mit unserem Camper weiter Richtung Hochland – das Abenteuer kann beginnen.
Kjölur und Nordisland
Da wir beide noch nie im Hochland waren und durch Flüsse gefahren sind, haben wir uns für den Anfang eine einfache Route ausgesucht: Kjölur oder auch Kjalvegur genannt. Die Kjölur erstreckt sich vom Gullfoss bis hin zur Ringstrasse im Nordwesten Islands. Die Strasse führt uns über Vulkangestein und Steinwüsten, über kleinere Bäche und vorbei an schönen Gebirgsketten.
Etwa auf halber Strecke folgen wir der Beschilderung zum Geothermalgebiet Hveravellir. Trotz bedecktem Himmel leuchten uns die Farben des Baches, der Schlammtöpfe, Gräser und Moose entgegen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die märchenhafte Landschaft geniessen wir unser erstes Bad in einer heissen Quelle, mit Blick auf den Fluss und die umliegenden Berge – einfach traumhaft! Weil es uns hier so gut gefällt, verbringen wir auch die Nacht gleich beim Bach.
Am nächsten Tag geht die Reise weiter in die zweite Hauptstadt Islands, nach Akureyri. Akureyri zählt als Hauptstadt des Nordens und ist das Gegenstück zu Reykjavík im Süden des Landes. Obwohl die Stadt etwas kleiner ist, bietet Akureyri alles, was das Herz begehrt: einzigartige Shoppingmöglichkeiten, leckere Restaurants, herzige Hotels und Unterkünfte, eine architektonisch schöne Kirche, ein botanischer Garten, eine Bibliothek und vieles mehr. Ich entdecke meinen Traum im Supermarkt: ein ganzes Regal voller IseySkyr! Man kann gut einen Nachmittag in Akureyri verbringen, gemütlich durch die Strassen schlendern und in einem Kafehuset ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee trinken.
Wir fahren weiter in die Mývatn-Region. Hier darf ein Stopp beim Goðafoss nicht fehlen – ein etwas flacherer, dafür umso breiterer und massiver Wasserfall im Norden Islands. Die Region ist bekannt für den vulkanischen See mit einer geothermisch erwärmten Lagune und das Krafla-Vulkansystem. Überall blubbert und dampft es. Wir lassen es uns natürlich gut gehen und gönnen uns den Eintritt ins Naturbad – die Blauen Lagune des Nordens. Während wir gemütlich in der heissen Quelle sitzen und den Blick über die Region und über den See schweifen lassen, blubbert und dampft es um uns herum. Aber nicht nur das Bad lohnt sich hier am Mývatn-See – die Region hat einiges an Wanderungen zu bieten und kleinere Spaziergänge rund um den See.
Schweren Herzens verlassen wir diese spannende Region und fahren wieder Richtung Süden....Aber erfahrt mehr über die Hochlandpiste Sprengisandur und das traumhafte Landmannalaugar-Gebiet im nächsten Blogbeitrag.
SKUFFUKAKA
Für eine eckige Backform von ca. 24 x 24 cm
Zutaten
TEIG
Butter und Mehl für die Form
150 g Butter
50 g schwarze Schokolade (72 %), geschmolzen
2 Eier
300 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1,5 dl Milch
80 ml Kaffee, warm
500 g Mehl
½ Päckchen Backpulver
½ TL Zimt
30 g Kakaopulver
150 g Skyr oder griechischer Joghurt
GLASUR
200 g Puderzucker
10 g Vanillezucker
1 EL Kakaopulver
50 ml Kaffee, kalt
50 g flüssige Butter, ausgekühlt
Kokosraspel nach Belieben
Zubereitung
Backofen auf 180 °C vorheizen. Formenboden mit Backpapier auslegen, Ränder buttern und mehlen.
Für die «Brownies» Butter und Schokolade in kleine Stücke schneiden, bei kleinster Hitze schmelzen. Eier, Zucker und Vanillezucker in einer grossen Schüssel schlagen, bis eine luftige weissliche Masse entsteht. Milch, Kaffee und Schokoladen-Butter dazurühren. Mehl, Backpulver, Zimt und Kakao mischen, portionenweise unterrühren. Skyr darunterheben. Teig in die Form geben, glatt streichen. In der Ofenmitte ca. 40 Minuten backen. Herausnehmen, Ränder lösen und auf ein Blech stürzen. Backform darüberstülpen und auskühlen lassen. Form entfernen, Kuchen in Stücke schneiden, auf ein Gitter legen.
Für die Glasur Puderzucker, Vanillezucker, Kakaopulver, Kaffee und Butter verrühren. Glasur auf den Kuchenstücken verteilen, mit Kokosraspeln bestreuen. Glasur trocknen lassen.
Sprengisandur
Die Hochlandpiste Sprengisandur begrüsst uns mit einer kahlen und steinigen Landschaft, da hilft auch der vernebelte Himmel nicht weiter. Nichtsdestotrotz finden wir immer wieder schöne Plätze, mehr oder weniger mächtige Wasserfälle und farbig leuchtende Mooslandschaften neben den Bächen – einfach faszinierend, wie solch verschiedene Landschaften auf so kleinem Raum und bei solchen Bedingungen möglich sind. Und dann kommt unsere erste grössere Flussdurchquerung. Nervös halten wir vor dem Fluss an und überlegen uns, ob wir da wirklich durchkommen. Glücklicherweise fährt gleich ein anderes Auto durch und wir können "abschauen" wie das geht. Das anfangs mulmige Gefühl weicht schnell einem fröhlichen Adrenalinkick und als wir drüben sind, fahren wir gleich nochmals durch, weil es so viel Spass gemacht hat. Ein weiteres Highlight auf diesem Streckenabschnitt: ein knallblauer Hydrant inmitten einer Steinwüste – für was wird der wohl gebraucht in dieser verlassenen Gegend? Obwohl die Fahrt trotz Nebel und Wüste vielseitig und farbenreich war, sind wir froh, bei unserer nächsten Nachtstätte anzukommen. Die nächsten zwei Nächte verbringen wir in Landmannalaugar auf dem Campingplatz.
Landmannalaugar
Landmannalaugar gilt für viele als DER Ort im Hochland. Und zu Recht! Dieses Gebiet ist traumhaft. Farbenfrohe Berge umranden das Tal und die satten Farben bilden einen wunderbaren Kontrast zu den eher fahlen Lavafeldern. Wenn man Bilder googelt, sehen die Bilder meist aus, als seien sie mit Öl gemalt. Nach unserem Besuch da können wir bestätigen: es sieht auch live so aus. Bei unseren Tageswanderungen kommen wir an der bekannten Laugavegur-Route vorbei. Auf dem Gipfel und dem Grat können wir die Region von oben bestaunen und sind überwältigt vom Anblick: Die Farben, die sich schlängelnden Bäche und die umliegenden Berge – einfach traumhaft und der Anblick ist kaum in Worte zu fassen. Wir sind überwältigt. Natürlich gönnen wir uns auch hier wieder ein Bad in der heissen Quelle und geniessen das bergreiche und farbenfrohe Panorama in der Abendsonne.
Skógafoss und der Süden
Nach zwei ereignisreichen Tagen reisen wir weiter Richtung Süden und verlassen das Hochland wieder, natürlich nicht ohne weitere Flussdurchquerungen. Unser erstes Ziel ist eine Tankstelle, um Gas zu kaufen – dies ist uns nämlich ausgegangen und wir mussten uns in der Nacht dick einpacken, um nicht zu frieren (die Heizung läuft mit Gas). In Vík finden wir glücklicherweise das, was wir suchen und fahren nun auf der Ringstrasse. Auch der Süden Islands hat viel zu bieten und wäre super geeignet für Wanderungen. Uns zieht es aber zum Wasserfall Skógafoss – ein toller Fotospot und eine Attraktion im Süden. Da wir heute noch nicht viel gewandert sind, laufen wir die Treppe hoch und gehen dem Bach aufwärts entlang auf dem Fimmvörðuháls Trailhead und geniessen das Rauschen des Baches, das satte Grün und die wilde Natur. Auf dem wunderschönen und sonnigen Campingplatz in Selfoss machen wir einen Zwischenhalt und freuen uns auf die warme Dusche.
Am nächsten Morgen begrüsst uns die Sonne und wir trinken froh über die Sonnenstrahlen unseren Kaffee vor dem Camper. Ohne Stress machen wir uns auf nach Reykjavík für die letzte Nacht. Wir stellen den Camper auf den Campingplatz und laufen ins kleine Städtchen. Für mich ist es wie ein nach Hause kommen. Ich fühle mich sogleich wohl und freue mich, durch Seitenstrassen zu schlendern, Schaufenstershopping zu machen und im T-Shirt den Hafen zu besichtigen. Natürlich darf auch ein Besuch beim Café "Babalú" nicht fehlen. Mhhh, die haben einfach die leckersten Rüeblitorten und Brownies.
Reykjavík und Heimreise
Am nächsten Tag heisst es für uns Adieu Island, Grüezi Schweiz. Mit etwas Wehmut geben wir unseren treuen und guten Camper ab und werden mit dem Shuttelservice zurück zum Flughafen chauffiert. Auf dem Flug in die Schweiz schwelgen wir in unseren Erinnerungen und fühlen uns zurückversetzt, als wir die Fotos nochmals anschauen. Das war eine traumhafte Woche und einer meiner besten Islandaufenthalte überhaupt. Mein absolutes Highlight waren die Flussdurchquerungen und die Region um Landmannalaugar mit ihrer Farbenpracht und der Bergaussicht. Auf jeden Fall war dies nicht meine letzte Reise ins isländische Hochland.
Yrsa Sigurðardóttir
Yrsa Sigurðardóttir ist eine isländische Schriftstellerin. Bekannt wurde sie als Autorin von Kinderbüchern. Erst 2005 wagte sie sich in die Erwachsenenbücherwelt und verfasste den ersten Krimiroman "Das letzte Ritual". Wie Island selber sind auch ihre Geschichten faszinierend und ziehen einem von Anfang an in den Bann.