Für Schweden-Spezialist Andrea Ullius ist Malmö ganz im Süden des Landes mehr als der Geheimtipp unter den Städten. Am liebsten nimmt er sich richtig viel Zeit für die drittgrösste Stadt im Königreich, denn «ich habe Malmö bei jedem Besuch mehr kennen- und lieben gelernt.»
Veröffentlicht: 2023
Andrea Ullius
BloggerGastautor Andrea Ullius kennt Schweden von seinen unzähligen ausgedehnten Reisen. Über die lauschigsten Plätzchen, das bequemste Hotelbett oder die schönste Aussicht informiert der Partner von Kontiki regelmässig auf seinem Blog www.schwedenhappen.ch.
Reisetagebuch
«Malmö ist eine Fahrradstadt. 515 Kilometer Radwege lassen das Herz jedes Velofans höherschlagen – auch meines. Bei meinen längeren Aufenthalten miete ich bei Travelshop ein Fahrrad mit praktischem Einkaufskorb und fahre los.
Meist starte ich bei ‹Västra Hamnen›, dem neuen Quartier auf dem Gebiet der ehemaligen Werften. Ich verstehe zwar nichts von der Architektur, aber ich sehe sie und bin jedes Mal fasziniert, wie unterschiedlich man Gebäude bauen kann. Wenn ich dann vor dem ‹Turning Torso› stehe, sind mein Fotoapparat und ich nicht mehr aufzuhalten.
Malmö besteht aber nicht nur aus topmodernen Bauten. Ein Hingucker älteren Kalibers ist das ‹Ribersborgs Kallbadhuset›. Das 1898 im Jugendstil erbaute Badehaus ist über einen langen Steg erreichbar und lädt Abgehärtete ganzjährig zum Bad im Meer ein. Dazu gibt es eine Holzofensauna, einen Spa-Bereich und ein schmuckes Café, das ein Treffpunkt für Jung und Alt ist. Natürlich gibt es für mich hier immer eine Fika, die schwedische Kaffeepause.
Einen weiteren Fika-Stopp mache ich meistens im Café ‹Kaka på kaka› im Stadtteil Limhamn, um dann ‹Limhamns Kalkbrott-Kalkstensbruket› zu besuchen. Der alte Kalksteinbruch war einer der grössten in Nordeuropa und ist heute ein Naturschutzgebiet. Man überlässt das Gebiet vollständig der Natur. Resultat: Ich bekomme eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen zu Gesicht, von denen einige sehr selten und vom Aussterben bedroht sind.
Hin und wieder mache ich noch einen Abstecher ins Einkaufszentrum ‹Emporia›, um dann Richtung Zentrum zurückzuradeln. Auf den Besuch bei ‹Fiskehoddorna›, dem grössten Markt für frischen Fisch und Meeresfrüchte in der Region Malmö, verzichte ich nie. Mit einer Tüte Shrimps setze ich mich gerne bei der alten ‹Slottsmöllan› auf eine Bank und verschlinge diese Köstlichkeit aus dem Meer.
Wenn ich in Malmö bin, dann ist ein Besuch der ‹Malmö Saluhall› Pflicht. Hier komme ich als Feinschmecker immer auf meine Kosten. An vielen Ständen kann man Lebensmittel aus regionaler Produktion einkaufen, aber auch direkt in den kleinen Bistros schnabulieren.
Das ‹Disgusting Food Museum› (disgustingfoodmuseum.com) nimmt die Spur von speziellen Nahrungsmitteln auf und stellt die Frage: Gibt es ekelhaftes Essen? Dieses Museum hat mich fasziniert, weil es eindrücklich aufzeigt, dass Dinge, vor denen wir uns ekeln, in anderen Ländern als Delikatessen gelten.
Für mich ist klar: Auf der nächsten Reise mache ich wieder in Malmö Halt, denn das hier war höchstens ein Promille der Höhepunkte in dieser wunderschönen Perle am Öresund.»
Persönlich ...
Andrea Ullius verbringt seit Jahren jedes Jahr mehrere Wochen in Schweden – als Partner von Kontiki spürt er mit Leidenschaft idyllische Plätze, unvergessliche Erlebnisse und kulinarische Höhepunkte auf. Seine Schatztruhe voller Tipps gibt er auch auf seinem Blog www.schwedenhappen.ch weiter.