Nordlicht

Entstehung eines Naturphänomens

Eigentlich wurde schon 1896 wissenschaftlich erklärt, wie das Polarlicht entsteht. Geglaubt hat man es aber erst Jahrzehnte später.

Christoph Siegrist

Christoph Siegrist

SRF-Meteorologe Christoph Siegrist ist unser «Mr. Polarlicht»: Er hat den exklusiven Kontiki-Nordlichtalarm entwickelt.

Die Sonne schleudert immer wieder Teilchen ins Weltall. Dieser Teilchenstrom ist der sogenannte Sonnenwind. Er besteht vor allem aus Protonen und Elektronen, also aus geladenen Teilchen. Das Magnetfeld der Erde fängt die geladenen Teilchen ein und lenkt sie in Richtung der Polregionen.

Wenn diese geladenen Teilchen in der Erdatmosphäre auf Sauerstoff- oder Stickstoffatome prallen, sprengen sie dem Sauerstoff- oder dem Stickstoffatom ein Elektron ab, es entsteht also ein positiv geladenes Sauerstoff- oder Stickstoffteilchen (Ion). Dieses Ion versucht neutral zu werden und fängt ein freies Elektron ein. In diesem Moment sendet es einen Blitz aus.

Im Prinzip existieren Nordlichter das ganze Jahr über, sehen kann man sie aber nur im Dunkeln. Durch die Mitternachtssonne beschränkt sich diese Zeit auf Herbst bis Frühjahr (ca. August bis April). In dieser Zeit ist auch der Nordlichtalarm von Kontiki für unsere Kunden aktiv.

Farben und Formen

Am häufigsten erscheinen die Polarlichter in Grün. Sie entstehen, wenn der Sonnenwind in 100 Kilometern Höhe auf Sauerstoffatome trifft. Rote Polarlichter entstehen ebenfalls durch leuchtende Sauerstoffionen, jedoch in 200 Kilometern Höhe; Stickstoffionen hingegen leuchten violett.

Bei allen wissenschaftlichen Erklärungen – warum und wie sich die Form des Polarlichts verändert, hat bisher niemand herausgefunden.

Warum sieht man Polarlicht nur um den Nord- und um den Südpol?

Wenn die geladenen Teilchen des Sonnenwindes in die Nähe der Erde kommen, werden sie vom Erdmagnetfeld abgelenkt. Die Ablenkung geschieht in einer spiralförmigen Bahn entlang der Magnetfeldlinien. Da die Feldlinien beim Nord- und Südpol aus der Erde hinaus und hinein verlaufen, werden die Teilchen in diesen Regionen in die Atmosphäre gelenkt.

Die Begriffe «Nordlicht» und «Aurora Borealis» sind etwas irreführend. «Nordlicht» stimmt nur bedingt, weil es dasselbe Phänomen als «Südlicht» auch auf der Südhalbkugel gibt. Und «Aurora» ist die lateinische Morgenröte. Aber erstens ist das Polarlicht selten rot und zweitens tritt Polarlicht nicht nur am Morgen auf.

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